In den letzten Tagen habe ich einen weiteren Schritt auf meinem Weg zu meinem „Inneren Hafen“ gemacht. Ich habe mir meine Ängste und Verhaltensweisen angesehen, die mir nicht guttun, und das war ein wichtiger Moment. Ich habe meine Ängste nicht versucht wegzumachen, ich habe sie gelassen. 

Alles begann mit einem klaren „Stopp“ in mir, das ich auch laut ausgesprochen habe. 

Schon öfter habe ich davon geschrieben, dass ich eher mal die Unruhige sein kann, die schlecht einfach mal auf dem Stuhl sitzen konnte, Ich glaube, es hat sich was geändert…

 

Als Steinbock neige ich dazu, immer weiterzumachen – das Arbeitstier in mir kann manchmal nicht genug bekommen. Doch im Laufe meines Lebens kamen noch andere innere Antreiber hinzu, mit denen ich mich nun intensiv auseinandersetze. Auf diesem Weg wurde mir klar: Es reicht nicht, nur davon zu sprechen. Ich möchte das „Ruder selbst in die Hand nehmen“.

Ihr wisst ja, ich bin eine „Gente di Mare“ – eine Tochter des Meeres und rede gerne in der Nautischen Sprache. Das sind Bilder für mich, die ich verstehe und mit denen ich etwas verbinde.

Ich liebe es, in der Natur zu sein, aber immer wieder nehme ich mir nicht die passende Zeit dafür. Manchmal glaubte ich, ich hätte keine Zeit dafür. Aber das hat sich geändert. Ich habe mir eine Woche Auszeit im Fitnessstudio gegönnt, ich liebe Sport, nur ich möchte gerade eine sanfte Bewegung und das in der Natur. Dabei habe ich gelernt: Es kommt nicht auf die Zeit an, sondern auf die Intention und das Gefühl, das man dabei hat.

Gestern wurde ich von einer Unruhe erfasst, doch dann wusste ich, was mir gut tut: raus an den Ökosee. Ich musste keine lange Runde drehen, ich fand einen Baum – einen Eichenbaum. Als ich bei ihm stand, spürte ich, wie er mir Mut und Beständigkeit schenkte. Er stand so ehrenvoll da, ganz in seiner Kraft. Ich fühlte die innere Stärke, die ihm ermöglicht, für sich selbst einzustehen und klar zu wissen, was ihm wichtig ist.

Am Sonntag hatte ich vor, in die Oranna Kapelle zu gehen, aber als ich dort ankam, war es mir zu voll. Doch dann entdeckte ich einen Weidenbaum, der meine Aufmerksamkeit erregte. Ich ging zu ihm und spürte seine tiefe innere Ruhe. Es war, als würde er zu mir sagen: „Ich bin da. Du schaffst das. Ich beschütze dich.“ Diese Momente in der Natur haben mich wieder daran erinnert, wie sehr ich Bäume liebe. Früher habe ich oft Kraft von ihnen geholt, und jetzt ist es wieder so. 

…manchmal reichen schon fünf Minuten, um sich zu stärken und zu erden.

Ich bin ruhig und gestärkt nach Hause gekommen und habe eine wichtige Entscheidung getroffen. Sie fühlt sich klar, unabhängig und unglaublich unabhängig an.

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