Ich hatte die Chance, zwei Wochen im Homeoffice in Porto, Portugal, zu verbringen. Wunderbar! Diese Entdeckungstour in dieser tollen Stadt an der Atlantikküste war wunderschön und sehr unaufgeregt. Die verschiedenen Facetten Portos erleben war wunderbar!

Ich hatte schon oft den Gedanken in Porto einmal paar Tage zu leben. Die Entscheidung, meine Arbeit von Porto aus zu erledigen, kam dann ganz spontan im März und ich bin froh, dass ich es gemacht habe. Porto ist für mich einfach eine Hafenstadt – eine Erinnerung an Hamburg und Antwerpen. Vecchio hat einen Freund in Porto, den wir schon ewig nicht mehr besucht hatten.

Also, eine Woche im Homeoffice in Porto – das war schon ein Erlebnis für sich! Ich muss sagen, dass ich mir mal wieder zu viel vorgenommen hatte. Als wir in dem gemütlichen Apartment am Rande der Altstadt von Porto ankamen, wollte ich erst mal nichts mehr machen. Ich hatte ja noch genügend Zeit mich voll und ganz auf meine Arbeit konzentrieren und hatte keine Ablenkungen wie im Büro.

So gingen wir nach einem Treffen am ersten Abend mit unserem Freund Jorge auf unserem Balkon am nächsten morgen los in die Stadt. Ich fing erst da an zu realisieren, dass wir 5 Minuten zu Fuß von der Altstadt entfernt waren. Somit waren die Feierabende mit der Aussicht auf den Fluss Douro und die historischen Gebäude waren eine tolle Inspiration und haben mir geholfen, kreativ zu bleiben.

Ich habe viele nette Cafés und Restaurants entdeckt – vor allem gab es auch Cafés mir “sem glúten” – somit war das Frühstück erst mal gerettet, da ich noch kein glutenfreies Brot gefunden hatte. Das war dann eine Challenge an meinem zweiten Tag in Porto. Wobei Vecchio das glutunfreie Super Bock Bier sofort für mich entdeckt hatte. Vielleicht muss man einfach auch mal Prioritäten im Leben setzen 😉

 

 

Nach paar Tagen ankommen und dem Erkunden unseres Viertels und dem Mercado do Bolhão holte uns Jorge samstags morgens ab und wir machten einen Spaziergang durch “sein Porto”. Einfach Spitze – der Spaziergang durch die Altstadt Ribeira, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde – vorbei an der  Kathedrale Sé do Porto, durch die engen Gläschen hinab zum Douro. Danach gab es  noch einen Ausflug an die Strände von Foz do Douro. Die Jungs schwelgten in Erinnerungen, vor 41 Jahren haben sie sich in Matosinhos kennengelernt. 

Da es am nächsten Tag in Porto geregnet hatte, und wir alle uns nach der Sonne sehnten, entschieden wir uns Richtung Süden zu fahren nach Óbidos und Nazaré. 

Óbidos ein altes traditionelles Örtchen. 

Nazaré – das Mekka der big Wave Surfer. 

Die Portugiesen sind bekannt für ihre herzliche Gastfreundschaft und empfangen einem immer mit offenen Armen. Ich habe viel über unser Leben und unser Verhalten in Deutschland nachgedacht. Ich empfinde unser Verhalten in Deutschland mittlerweile nur noch als Ellenbogengesellschaft. Wo ist unser Herz geblieben?

Die zweite Woche fing der Tapetenwechsel an zu wirken. Für viele Dinge, die ich nicht anfassen wollte, hatte ich plötzlich die Muse mich damit zu beschäftigen. Der Rhythmus war super, morgens auf dem Balkon in der Sonne arbeiten, Nachmittags ab 15 – 16 Uhr los in die Stadt oder an den Atlantique. Das ist mein Lebensrhythmus, so kann ich es aushalten. Ich wiederhole mich vielleicht, Porto hat mir gut getan, die Mentalität, die Menschen, der Lebensrhythmus und vor allem das “Unaufgeregte”.

Yoga und mein Sport schwänzte ich mit guten Gewissen für zwei Wochen. Wir wohnten im 4. Stock, ohne Aufzug und liefen fast jeden Tag zwischen 5 und 10 km zu Fuß. 

Am zweiten Wochenende nahm uns Jorge und seine Schwester Lilly mit in das Heimatdorf von seinem Papa, der dort im Pflegeheim ist. Mal ganz abseits von dem Tourismus, ein Tag in der Stille in der Natur.

Ich jonn su unwahrscheinlich jähnMet dir enn der WaschsalonWeil du häss Ahnung vun dä TechnikVunn der ich nix verstonn
Wisch Wasch
Textauszug: Lied von BAP
 
Ein Feierabend im Waschsalon. Auch das muss mal sein. 

... ein unvergessliches Erlebnis

Also, nach zwei Wochen Porto waren wunderbar. Die Stadt und das Land sind meins, ich habe es irgendwie vergessen. Aber was mich am meisten beeindruckt hat, war die Gelassenheit und Freundlichkeit der Menschen hier. Obwohl ich nur für kurze Zeit hier war, habe ich mich sofort wie zu Hause gefühlt.

Nun bin ich wieder im Saarland und ich bin dankbar um diese Zeit. Es ist mein Lebenselixier solche Reisen und Raus aus dem Alltagstrott und naja auch mal Phasenweise Digitalen zu verlassen. Unser Job ist anstrengend und ab und zu sehne ich mich nach Stille und Ruhe. Was ich mir ja dann auch nehme. 

Seit Montag bin ich wieder voll und ganz in Digitalen und freue mich auf neue Herausforderungen und Projekte.