Wisst ihr, was mir schwerfällt?

… zu erkennen, wann es Zeit ist, sich auszuruhen und wann man aktiv sein sollte.

Früher war es bei mir eher so, dass ich immer aktiv war und mich kaum ausgeruht habe – es war ein Aktionismus, der mir nicht guttat. 

Das hat sich mittlerweile geändert. Obwohl meine wöchentlichen Aufgabenlisten voller Ideen und Aufgaben sind, schaffe ich es jetzt ohne inneren Stress, Dinge auf die nächsten Tage oder Wochen zu verschieben. Das ist ein großer Fortschritt für mich und das Beste daran ist: Ich fühle mich dabei überhaupt nicht schlecht. 

Es ist trotzdem nicht einfach, den richtigen Zeitpunkt zu finden, um aktiv zu werden oder sich auszuruhen. Jeden Tag ist es eine neue Herausforderung. Wenn ich an der falschen Stelle “Ja” sage, merke ich das schnell. In solchen Momenten versuche ich mir selbst zu verzeihen und den inneren Kritiker mal stopp zu sagen. Funktioniert schon sehr gut.

Mein “Innerer Schweinehund” ist nicht träge, sondern eher unruhig – man könnte ihn auch Aktionismus nennen. Langsam beginne ich die Gefühle dahinter zu erkennen, warum ich mir kaum Ruhe, Stille und Zeit für mich genommen habe. Nun komme ich aus dem Zwang von Freizeitangeboten in die Möglichkeit – dieser Gedanke entspannt enorm – was genau tut mir heute gut. Es wäre ja schon wieder Druck, jeden Tag spazieren zu gehen, Gymnastik und Yoga oder Qi Gong zu machen. Deshalb wähle ich aus, was ich möchte. Das Tolle daran ist, dass ich es dann nutzen kann, wenn ich möchte.

Ja, meine Yoga-Mädels fehlen mir zwar, aber das ständige “Durchgetaktetsein” mit festen Terminen setzt mich enorm unter Druck zurzeit. Da ich sowieso momentan etwas separiert lebe wegen der Erkältungs- und Grippewelle, wird meine Zeit wieder kommen und ich bin dabei. 

Unglaublich, aber es ist wahr… es kann auch mal gut sein, dass ich mich entscheide, einfach nichts zu tun und mich mit einem Espresso auf einen unserer Balkons setze, die frische Luft genieße und dabei ein Buch lese oder einfach den Hanseberg betrachte und meine Gedanken fließen lasse. Alles in allem mag ich diese Entwicklung sehr. 

Gerade in meinem Job als Onlinemarketing-Beraterin sind Auszeiten extrem wichtig – einfach mal ab und zu Innenhalten und durchatmen. Die Schnelllebigkeit und das Hamsterrad können einen schnell überwältigen. Ich denke, ich bin auf dem richtigen Weg und kann nur jedem empfehlen, achtsam zu sein und nicht zu warten, bis man krank wird.

Das spannende Duo Unruhegeist und Innerer Schweinehund aufgehört, gegeneinander zu kämpfen und haben einen gemeinsamen Weg gefunden – mal Stille und Ruhe, mal Aktivität…