…. was tun…. nach Ezé Village wollte ich noch. Es wurde mir von so vielen Bekannten und Freunden empfohlen. Naja was soll ich sagen, wir haben ein Problem mit Orten an denen sich die Busse mit Touristen aus aller Welt tümmeln, schnell eine Runde laufen, alles überfüllt und überteuert ist. Ein schöner Ort keine Frage, aber nicht unsers. Ein wunderschöner Ausblick auf die Cote d`azur… der schönste Ausblick, das weiß ich nicht. Ich war dort und kann auf meiner Liste der Orte die ich noch sehen möchte ein Häckchen machen. Das ist wichtig.
Die Bilder hat Vecchio von diesem Tag. Ich sage ihm mal bescheid.
Abends überfiel uns etwas der Lagerkoller. Glaube nach 4 Wochen mit 2 Freiheitsliebenden Menschen kann das schon mal passieren. Wir haben es mit einer seemännischen Gelassenheit ganz Elegant geregelt 🙂
Als landeten wir Samstag Abends in der Dorfkneipe und zwar dort, wo die Einheimischen sitzen. Eins kann ich euch sagen, nach 3,5 Wochen dürfen wir nun auch ohne merkwürdig angeschaut zu werden dort sitzen. Kenngelernt haben wir dann nun endlich Antonio, den pensionierte Speedbootfahrer, der schon alles in seinem Leben gemacht hat, unser Nachbar ist, was wir nicht wußten und er sich um die Hunde seiner Schwester immer kümmern muss und immer eine Becks-Bier-Flasche in der Hand hat. Mit ihm verabredeten wir uns für Sonntag Morgen zum Boule spielen.
Sonntag morgen, wir dann los gegen 11:00 Uhr zum Bouleplatz, der unterhalb unserer Terrasse ist. Übrigens 11:00 Uhr verabreden, dann ist es locker 11:30 Uhr bis man dort ist. Pünktlich sein ist unhöflich. Mit dem Koch hatte ich Samstag noch abgemacht, dass er mit senza glutine Pasta kocht. Also schnell noch Spaghetti eingepackt und los. Antonio war natürlich noch nicht da aber alle anderen vom Abend davor und noch mehr.
Giovanna, die bei Angelo ( Angelo ist aus Sardinen, der lange in Colmar gelebt hat und danach in Hamburg kochte und Weltmeister im Rock´n Roll tanzen war) den Service macht, 79 ist und lange in Karlsruhe gewohnt hatte und immer mit dem Flixbus von Ventimiglia nach Karlsruhe fährt. Sie schaute uns an und sagte ich bin mit Freunden verabredet zum Essen kommt doch zu uns an den Tisch. Also haben wir eine große Tavolata eingerichtet. Es kamen dann ein Belgier, der teilweise hier lebt, eine Frau aus Aachen, 81, die auch teilweise hier lebt und Jean Pierro, der hier mal ein Hotel hatte, eine Bar etc. Es war dann mittlerweile 12:30 Uhr und wir saßen gut, haben uns in allen Sprachen unterhalten… genau das was wir beiden lieben. Mein Vorsatz keinen Wein zu trinken – ich war nicht stark genug. Eine Weinwanderung ist ein Kindergeburtstag gegen diesen Nachmittag. Nach der dritten Flasche Weißwein habe ich aufgehört zu zählen. Irgendwann bracht uns Federiko von der Dorfkneipe einen Limoncello… glaube es war so der Wunsch, jetzt noch einen Absacker und dann dürft ihr gehen. Weil, er hatte eigentlich Sonntag Abend geschlossen. Es hatte uns nur nicht interessiert. 17 Uhr hatte ich wieder Hunger, da ich Mittagessen nicht gewöhnt bin und dann viel früher Hunger habe. Auch da war ich nicht alleine… Naja es gab dann noch mal etwas Antipasti und ja was soll ich sagen eine neue Flasche Wein. Mein Glück war, ich glaube ich habe alleine 4 Flaschen Aqua dabei getrunken – so konnte ich alles etwas verdünnen. Dann tauchte plötzlich Antonie auf…. naja Boule spielen, das ging nicht mehr so wirklich 🙂 Schade. Nächstes Jahr wird es nachgeholt. Dann kam unser Olivenhändler, der andere Nachbar. Gleich noch Olivenöl bestellt. Dann… daran erinnerte ich mich gerade eben erst wieder… kam ein Künstler. Er hatte ein Gemälde, schwarz/grau und darauf waren graue Häuser mit etwas blau und rot angedeutet. Scheinbar habe ich ihm ganz nett – nicht nur ich – mit meinem paar italienischen Worten erklärt, es wäre doch etwas duster und das Leben wäre bunt… er zog etwas irritiert ab und meinte nur, er finde es gut und es wäre richtig in diesem grau…. lassen wir es mal so stehen 🙂
Wenn ich diesen Nachmittag in einem Film gesehen hätte, hätte ich tränen gelacht…
Ja nun es ist Dienstag morgen – gleich noch ein Meeting mit meinem Kollegen Marcus, hier aufräumen, Giovanna besuchen, Olivenöl kaufen und dann…. morgen gehts los ins Saarland.
4 Wochen – tolle Zeit – ich möchte es nicht missen…. ein kleines Resümee folgt noch.
Das wichtigste hätte ich fast vergessen…. a room with a view.
Die Toilette in der Dorfkneipe mit Blick aufs Meer. Und… kein Toilettendeckel rutschte und wackelte….